17. Januar 2016, Hochamt in der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte
Das Hochamt am zweiten Sonntag im Jahreskreis war für die Ökumenische Seniorenkantorei der würdige Beginn des Tages, an dem sie ihr 10-jähriges Bestehen feierte. Der Chor unter Leitung von KMD Konrad Winkler, Domorganist Thomas Sauer an der Orgel und DKM Harald Schmitt als Kantor waren die musikalischen Akteure der Heiligen Messe.
Zu Beginn erinnerte der Zelebrant, Pfarrer Manfred Ackermann, an Domkapellmeister Michael Witt (*1940 – †2012), der 1975 als evangelischer Kantor die Stelle als Domkantor an der St. Hedwigs-Kathedrale angetreten hatte und sehr schnell zu einem hoch angesehenen Experten in Liturgie und Kirchenmusik an der Bischofskirche wurde. Mit Beginn seines Ruhestandes, im Jahre 2006, gründete er die Ökumenische Seniorenkantorei. - Durch diese Worte des Pfarrers wurden die zum Gottesdienst versammelten Gläubigen in das Anliegen, das der Chor an diesem Sonntag hatte, einbezogen.
Singt dem Herrn und preist seinen Namen (Ps 96) - inspirierender hätte der Antwortpsalm für den Chor nicht sein können.
Zu den Ordinarien sang der Chor aus der Missa St. Crucis in G von Josef Rheinberger (*1839 – †1901) Kyrie, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei.
Zur Gabenbereitung: O Herr, hilf, o Herr lass wohl gelingen, SWV 297; DKM Harald Schmitt begleitete das Kleine geistliche Konzert von Heinrich Schütz (*1585 – †1672) an der Truhenorgel.
Zur Kommunion: Die Welt singt Gottes Preis von Arnold Mendelssohn (*1855 – †1933).
Zum Auszug: Das Wort ward Fleisch von Max Reger (*1873 – †1916).
Der Lesungstext 1 Kor 12,4-11 von der Verschiedenheit der Charismen, die durch den einen Geist bewirkt werden, fügte sich ein in das Chorjubiläum und richtete sich - so schien es - unmittelbar an die Sängerinnen und Sänger, die mit der Gabe des Singens der Gemeinschaft nützen. Den Evangeliumstext Joh 2,1-11 vom ersten Zeichen, das Jesu bei der Hochzeit zu Kana tat, interpretierte Pfarrer Ackermann in der Weise, dass er die Zeichen - auch Wunder genannt - als Wegweiser bezeichnete, mit denen Gott den Menschen auf ihrem Weg Orientierung gibt.
Zum Auszug zog Domorganist Thomas Sauer an der Klais-Orgel mit seiner Interpretation der Toccata A-Dur von George Mac-Master (*1862 – †1898) die Gemeinde in den Bann dieser Musik. Für den Chor war die aufjubelnde und in anderen Passagen getragene Musik der Übergang zum zweiten Teil der Jubiläumsfeier, der sich im Bernhard-Lichtenberg-Haus anschloss.
M.S.
17. Januar 2016, Feier des 10-jährigen Bestehens der Ökumenischen Seniorenkantorei Berlin im Bernhard-Lichtenberg-Haus, Berlin-Mitte

Nach dem Hochamt in der St. Hedwigs-Kathedrale, bei dem sich der Chor durch die Worte des Psalms 96 Singt dem Herrn und preist seinen Namen inspirieren ließ und die Kathedrale mit einem vollen, sehr präsent wirkenden Klang erfüllt hatte, versammelten sich Chorgemeinschaft und geladene Gäste im Bernhard-Lichtenberg-Haus. Hier war alles vorbereitet, um bei unterhaltsamen Beiträgen und gutem, eigens vom Chor komponierten Buffet in entspannter Atmosphäre einige Stunden zu feiern.
Der Leiter des Chores, KMD Konrad Winkler, eröffnete mit dem Kanon zur Jahreslosung
„Gott spricht: Ich will euch trösten, wie eine Mutter tröstet“
und Chorsprecher Werner Schmidt begrüßte alle Anwesenden.
Nachdem einige Grußworte von evangelischer und katholischer Seite verlesen worden waren und Pfarrer i.R. Lothar Wittkopf im Namen des Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte über
10 Jahre gelebte Ökumene gesprochen hatte, war es an der Zeit, mit Sekt oder Orangensaft das Jubiläum zu begießen.
Als kleine „Überraschung“ für die meisten wurde eine Festschrift mit dem Titel 'Singen zum Lobpreis Gottes' vorgestellt. Diese Schrift ist gleichsam ein Innehalten nach 10 Jahren gemeinsamen Wirkens. Sie erinnert an die Entstehung der Ökumenischen Seniorenkantorei, beschreibt die zahlreichen Einsätze des Chores, enthält die Gedanken einiger Chormitglieder darüber, was für sie die Seniorenkantorei bedeutet, dankt allen, die sich für den Chor einsetzen und eingesetzt haben, enthält ein Grußwort der Vertreter der Träger der Seniorenkantorei und schließlich auch den Steckbrief und die zehn Gebote der Seniorenkantorei.

Zur Eröffnung des Buffets stimmte Werner Schmidt einen Kanon an und danach konnten endlich die kulinarischen Köstlichkeiten probiert werden. Es folgten eine Reihe musikalischer bzw. wortgewaltiger Beiträge, die wieder einmal nicht bekannte Talente aus den Reihen der Sängerinnen und Sänger hör- und sichtbar werden ließen:
- Venerabilis barba capucinorum (W. A. Mozart) für 3 Stimmen



- Gedanken eines Seniors anlässlich des Jubiläums;
- Lesung: Fiktives Interview während einer Chorprobe;
- In Versen: Anmerkungen zum Chor;
- Lesung: Familiensaga mit musikalischem Hintergrund.
Dazwischen wurden zwei Kanons und zum Abschluss Die launige Forelle gesungen (Variationen von Franz Schöggl).

Herr Dr. Dietmar Hiller, der Seniorenkantorei von Beginn an eng verbunden, erinnerte in seiner kleinen Rede an die Krisensitzung am 25.3.2012, als plötzlich die Chorleiterstelle vakant war. Er brachte seine Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass der Chor mit seinem neuen Leiter, Herrn KMD Konrad Winkler, die Arbeit kontinuierlich fortsetzen konnte.
Mit Fleiß und großer Freundlichkeit haben zwei junge Personen der Domgemeinde viele Stunden aufmerksam alle notwendigen Dienste getan und es dadurch dem Chor ermöglicht, unbeschwert zu feiern. Dafür ein herzliches Dankeschön!
M.S.
21. Februar 2016, Gottesdienst in St. Marien, Berlin-Mitte
Am Sonntag Reminiszere fand in St. Marien um 10.30 Uhr ein Gedenkgottesdienst für bedrängte und verfolgte Christen statt. „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit“ heißt es im 25. Psalm, aus dem sich der Name für diesen Sonntag ableitet. Bischof Dr. Markus Dröge feierte bereits zum siebten Mal, jeweils am zweiten Sonntag in der Passionszeit, einen solchen Fürbittgottesdienst, der in diesem Jahr EKD-weit besonders den Christinnen und Christen aus Eritrea galt. Herr Msgun Tamzgi, Priester der Eritreisch-Orthodoxen Gemeinde in Berlin, und Pfarrerin Cordula Machoni feierten gemeinsam mit dem Bischof und einer großen Gemeinde diesen Gottesdienst. Die Intention für diese Feier erklärt, warum die musikalische Gestaltung diesmal von zwei Chören übernommen wurde: Von dem Chor der Eritreisch-Orthodoxen Gemeinde und von der Ökumenischen Seniorenkantorei Berlin unter Leitung von KMD Konrad Winkler. An der Orgel war Daniel Clark.
Die festlich gekleideten Geschwister aus Eritrea sangen den Kehrvers zum Psalm 39, sie sangen vor der Lesung (Brief des Paulus an die Römer, 5,1-5) und nach der Predigt. Die Gesänge aus der orthodoxen Tradition, die durch Trommelschläge und rhythmische
Bewegungen der Sänger begleitet wurden, ließen die Gemeinde etwas erahnen von den reichen religiösen Traditionen ihres Heimatlandes.
Das Repertoire der Ökumenischen Seniorenkantorei war wie folgt:
Zum Einzug: „Jesus Christus
ward für uns gehorsam bis zum Kreuz“ von Felipe Anerio (*1560 – †1614);
nach dem Credo im Wechsel mit der Gemeinde: „Wenn wir in höchsten Nöten sein (Strophen 2,4,6 - Chorsatz von Walter Hennig, 1952);
zum Sanctus:
Heilig, heilig, … von Johann Sebastian Bach, 1726;
zum Abendmahl: „Fürwahr, er trug unsere Krankheit“ von Antonio Lotti (*1867 – †1749) und „Dona nobis pacem“ - mit Orgelbegleitung aus der Messe C-Dur von Ludwig van
Beethoven (*1770 – †1827).
Das Evangelium wurde in eritreischer Sprache gelesen, und es wurde eingeladen, das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel in der je eigenen Muttersprache zu sprechen.
Bischof Dröge griff in seiner Predigt das Bild vom Regenbogen als
Zeichen des Gedenkens der Barmherzigkeit auf. Ein Regenbogen kennt keine Grenzen, er leuchtet für alle, ist Symbol der weltumspannenden Dimension der Liebe Gottes und Zeichen der Gerechtigkeit Gottes. Von uns selbst und der Verantwortung vor
Ort reicht der Bogen über jene Menschen, die zu uns gekommen sind und Schutz suchen, bis hin zu den Schwestern und Brüdern, die in ihren Ländern unter Verfolgung leiden. Die Gemeinde und alle, die an dem Gottesdienst mitgewirkt hatten, sangen
das Lied „Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit“.
Daniel Clark erfreute abschließend mit dem Allegro aus „Concerto d-Moll“ (BWV 596).
M.S.
13. März 2016, Abendmahlsgottesdienst in der Ev. Dreifaltigkeitskirche in Berlin-Lankwitz
Am Sonntag Judika übernahm die Ökumenische Seniorenkantorei die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes um 11 Uhr in der Lankwitzer Dreifaltigkeitskirche.
Unter der Leitung von KMD Konrad Winkler wurden von Felice Anerio „Jesus Christus ward für uns gehorsam bis zum Tod“ und das Kyrie aus Rheinbergers Messe op. 151 im Eröffnungs- und Anrufungsteil zu Gehör gebracht. Im Verkündigungs- und Bekenntnisteil
sangen wir das Wochenlied „Holz auf Jesu Schulter“ (EG 97) im Wechsel mit der Gemeinde sowie zum Psalm (43) des Sonntags „Richte mich, Gott“ eines unbekannten Meisters. Zur Liturgie des Abendmahls erklangen das „Heilig“ von J. S. Bach
und „O Lamm Gottes unschuldig“ von Sethus Calvisius. Die Austeilung des Abendmahls wurde von Musik von Ludwig van Beethoven („Dona nobis pacem“ aus der Messe C-Dur), K. Winkler („Wenn das Weizenkorn“) und A. Guilmant (Christian
Finke an der Orgel) begleitet.
Pfarrer Christian Popp stellte ins Zentrum seiner Predigt (Text Hebr. 5, 7-9) die Frage „Wieviel Risiko halten wir aus – sind wir bereit einzugehen?“ und legte dar, wie das im Text enthaltene Heilsversprechen den Weg in eine offene, durchaus auch risikoreiche
Zukunft weisen kann.
Kirchenmusikdirektor Christian Finke begleitete den Chor versiert am elektrischen Klavier und an der Walcker-Orgel und beschloss den Gottesdienst mit Musik von Johann Adolph Hasse.
Im Kirchencafé im Seitenschiff gab es hinterher Gespräche mit Gemeindemitgliedern und stärkenden Kaffee. Vielen Dank!
ChW
28. März 2016, Hochamt am Ostermontag in St. Dominicus, Berlin Gropiusstadt
Ähnlich wie die Jünger im Emmaus-Evangelium hatten sich die Mitglieder der Ökumenischen Seniorenkantorei zeitig am Ostermontag auf den Weg gemacht. Ziel: Der Süden Neuköllns, die Gemeinde St. Dominicus, die an diesem Tag um 10.00 Uhr das Hochamt
feierte.
Schon zum wiederholten Mal übernahm der Chor unter Leitung von KMD Konrad Winkler einen Teil der musikalischen Gestaltung der Gemeindemesse. Pfarrer Bertram Tippelt, Messdienerinnen und Messdiener, Organist Ulrich Wünschel, eine lebendige
Gemeinde, die die Kirche bis auf den letzten Platz füllte und alle Lieder kräftig sang, und Gemeindereferentin Christina Brath, die in einer spannenden Katechese zusammen mit Kindern das Evangelium interpretierte, verliehen diesem Gottesdienst
eine Lebensnähe, wie man sie selten erlebt.
Der Gesang des Chores in Latein von Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei aus der „Messe G-Dur Op. 151“ von Josef Rheinberger (*1839 – †1901) fügte sich gut ein; und besonders das Halleluja von Philipp Heinrich Erlebach (*1657 – †1714) und der Chor der Engel: Christ ist erstanden von Franz Schubert (*1797 – †1828) verliehen dem Gottesdienst österliche Strahlkraft.
In dieser so vielfältig gestalteten Feier kam zur lateinischen und deutschen Sprache noch die Sprache Ling·la (gesprochen in beiden Kongo-Staaten) hinzu, in der das - bekanntlich recht lange - Evangelium des Ostermontags aus Lk 24, 13-35 zuerst verlesen wurde, ehe die deutsche Version zu hören war. Eine beeindruckende Geste, um bei der Verkündigung die Christen anderer kultureller Herkunft in den Blick zu nehmen. Pfarrer Tippelt und die Gemeinde bedankten sich herzlich beim Chor. Auf dem Heimweg war etwas zu spüren von „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er … uns den Sinn der Schrift erschloss“ (Lk 24, 32).
M.S.
24. April 2016, Hochamt in St. Marien Liebfrauen, Berlin-Kreuzberg
Überwältigend schön war mein Eindruck beim Betreten der sonnendurchfluteten Kirche St. Marien Liebfrauen am frühen Sonntagvormittag, Sonntag im besten Wortsinn …
Rechts des Altars versammelten sich die SängerInnen der Ökumenischen Seniorenkantorei in der Seitenkapelle zum (Ein-)Singen, konnten so leider die gute Akustik des großen Kirchenraumes nicht selbst erleben.
Zusammen mit Organist i.R. Rudolf Kossek gestaltete der Chor unter der Leitung von KMD Konrad Winkler den musikalischen Part des Hochamts, Pfr. Michael Wiesböck leitete den Gottesdienst und hielt die Predigt zu Joh. 13, 31-35.
Nach einer kurzen Orgeleinleitung zum Einzug sang der Chor das Geistliche Konzert O Herr, hilf, o Herr, laß wohlgelingen von Heinrich Schütz (*1585 – †1672) wie im Folgenden auch mit der bewährten Begleitung von Angela Jaenicke am Instrument. Das Halleluja von Philipp Heinrich Erlebach (*1657 – †1714) umschloss die Evangelienlesung des Sonntags. Das Gemeindelied Nun bitten wir den Heiligen Geist (GL 348) sangen wir im Wechsel mit der Gemeinde in einem Satz von Günter Vogel (1951). Zur Kommunion erklang von Claude Goudimel (1505?-1572) Psalm 133 O seht: wie schön, wie lieblich ist's. Vom Kyrie bis zum Dona nobis pacem umspannte Josef Rheinbergers (*1839 – †1901) Messe in G-dur Op. 151 den Gottesdienst. Die Gemeinde sang nach der Kommunion 2 Strophen des Chorals Großer Gott, wir loben dich (GL 380). Zum Auszug erklang eine Orgelimprovisation zu dem eben gesungenen Lied.
Im Anschluß an das Hochamt gab es Gelegenheit zum Aufwärmen und zu Gesprächen beim Kirchenkaffee.
HDy
8. Mai 2016, Sängerfest in Berlin-Biesdorf
Viele Chöre sangen anlässlich des Marzahn-Hellerdorfer Sängerfestes im Schloßpark Biesdorf auf der dortigen Parkbühne, wir auch, gleich zu Beginn gemeinsam mit anderen Chören den Kanon „Es tönen die Lieder“.
Sehr bekannte Komponisten haben sich Franz Schuberts Lied „Die Forelle“ zu Herzen genommen und ihre Variation geschrieben. Franz Schöggl hat diese unter dem Titel „Die launige Forelle“ zusammengefasst.
Schubert - Die ForelleMozart - Die kleine Nachtforelle
Beethoven - Zur Ehre der Forelle
Weber - Der Freifisch
Wagner - Fischerchor
Forella Italiana
Wolga-Forelle
Fischfang mit Lis(z)t
Diese lustigen Variationen zu singen hat Spaß gemacht, sie waren ein ganz anderer musikalischer Beitrag als sonst (in den Gottesdiensten).
Das Dirigat hatte unser Kantor Konrad Winkler.
IL
16. Mai 2016, Hochamt in der Stiftskirche St. Marien in Neuzelle
Die „Eisheiligen“ hatten sich in diesem Jahr - deutlich spürbar - noch nicht verabschiedet, als sich die Mitglieder der Ökumenischen Seniorenkantorei am Pfingstmontag zeitig auf den Weg machten, um in der Stiftskirche St. Marien in Neuzelle dem Hochamt um 10.00 Uhr durch den Chorgesang die gebührende Festlichkeit zu verleihen. Da die Bahnreisenden - und damit ein Teil des Chores - unverschuldet leider erst eine Stunde später als vorgesehen in der Kirche sein konnten, galt es eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten ein Weg war: Der Pfarrer eröffnete die hl. Messe mit etwas Verspätung, die Gottesdienstteilnehmer warteten geduldig und die verspäteten Chormitglieder verzichteten auf Einsingen und Probe.
Der Chor sang die Missa in G von Josef Rheinberger (*1839 – †1901): Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Unter der Leitung von KMD Konrad Winkler und mit der unterstützenden Begleitung durch Dr. Wolfgang Flügel an der Orgel, sicher auch getragen durch den Hl. Geist, der sich in dem überschwänglichen Barock der Kirche auf besondere Weise erahnen ließ, gelang es, konzentriert und aufeinander hörend zu singen.
Zum Einzug sang der Chor O Herr Hilf, o Herr lass wohl gelingen von Heinrich Schütz (*1585 – †1672), eine Bitte, die sehr gut zur Situation passte; zur Kommunion O seht, wie schön und lieblich von dem französischen Komponisten der Renaissance Claude Goudimel (*1510 – †1572).
Eine Besonderheit des Hochamtes sei erwähnt: Alle Teile der Messe wurden in lateinischer Sprache gebetet. Bezug nehmend auf die Texte der Liturgie Röm 8 und Joh 3 erinnerte Pfarrer Ansgar Florian daran, dass Christ sein nicht am Taufschein erkennbar ist, sondern vielmehr am Bemühen, im Geist, als „Miterben Christi“, von der Liebe Gottes sowohl in den Beziehungen untereinander als auch in der Gemeinschaft der Kirche und in der Welt Zeugnis zu geben.
Dr. Flügel erfreute die versammelte Gemeinde zum Auszug mit seinem virtuosen Orgelspiel der Fantasia Super: Komm, heiliger Geist (BWV 651) von J. S. Bach (*1685 – †1750).
Nach all den Anstrengungen wurde nach dem Gottesdienst auch für das leibliche Wohl gesorgt: Heißer Kaffee und andere Getränke standen schon bereit, die Würstchen wurden gegrillt. Im Pfarrsaal war es warm, sodass sich alle stärken und erholen konnten. Eine wohltuende Gastfreundschaft verbunden mit der Einladung, wiederzukommen!
M.S.
26. Juni 2016, Hl. Messe in der St. Michael-Kirche, Berlin-Mitte
Am 13. Sonntag im Jahreskreis gestaltete die Ökumenische Seniorenkantorei unter Leitung von KMD Konrad Winkler die hl. Messe in St. Michael, getreu einer Tradition, die zugleich den Abschluss des „Chorjahres“ vor der Sommerpause bedeutet.
Irgendetwas war anders in St. Michael an diesem Morgen. Wer sich noch nicht mit dem in neun katholischen und evangelischen Kirchen Berlins derzeit präsentierten Kunstprojekt „SEIN.ANTLITZ.KÖRPER.“ vertraut gemacht hatte, konnte es an diesem Morgen tun. Kunst und Kirche ineinander verwoben. Modern, ungewohnt hineingestellt/gehängt in den lebendigen sakralen Raum - aber dennoch nicht eins das andere störend. Im Gegenteil. Auch der Chor, der an diesem Morgen zusammen mit dem Zelebranten, Prälat Roland Steinke, der Gemeinde und mit Frau Benitzky-Nagel an der Orgel den Gottesdienst feierte, fügte sich gut ein in dieses Ensemble.
Der Chor eröffnete musikalisch mit
Geh aus, mein Herz und suche Freud (Chorsatz: Herbert Hildebrandt, geb. 1935).
Nebenbei bemerkt: Dieses wunderbare Lied, dessen Text von Paul Gerhardt (1653) stammt, hat nun endlich auch Eingang gefunden in das neue Katholische Gebet- und Gesangbuch ‚Gotteslob'!
Zu den Ordinarien der Messe erklangen:
Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei aus der Messe G-Dur Op. 151 (Josef Rheinberger, 1839-1901);
Vor dem Evangelium das Halleluja (Philipp Heinrich Erlebach, 1657-1714).
Während der Kommunion:
Auf dich, o Herr, vertrauet meine Seele (Richard Klein, 1921-2011) und
das Choralvorspiel Ich rief zu Dir, Herr Jesus Christ (BWV 639).
Zur Danksagung - im Wechsel mit der Gemeinde:
Wohl denen, die da wandeln (Melodie und Chorsatz Heinrich Schütz, 1661).
Das beschwingte Orgelnachspiel Choreae Hungaricae, aus einem ungarischen Virginalbuch, XVII. Jahrhundert, für Orgel bearbeitet, passte gut zu diesem Sommertag und war ein einladender Übergang zum anschließenden Sommerfest.
Beim Verlassen der Kirche klang nach, was Prälat Steinke in der Auslegung des Evangeliums dieses Sonntag, Lukas 9, 51-62, über die Nachfolge Jesu mit auf den Weg gegeben hatte: Wir alle - und die Heiligen erinnern daran - sind zur Nachfolge aufgerufen. Dass sich die Kirche der Kunst öffnet - wie z. B. in St. Michael - und dabei islamische, buddhistische und christliche Ikonografie als Thema hat, ist nicht zuletzt auch Anerkennung der Würde aller Menschen.
In gelöster Atmosphäre, in Sonne oder Schatten, selbst versorgt mit einem ausgezeichneten Büffet und unterhalten durch Gesang und kleine Beiträge, konnte die Ökumenische Seniorenkantorei im denkmalgeschützten ‚Ruinengarten' die Sommerpause beginnen. Nur ein etwas schwerer Abschied war zu verkraften:
Else Danielowski, 94 Jahre, ist in den wohlverdienten „Chorruhestand“ getreten. Für sie: Alles, alles Gute! Gottes Segen!
M.S.
28. August 2016, Hl. Messe in der St. Clara-Kirche, Berlin-Neukölln
Am 22. Sonntag im Jahreskreis gestaltete die Ökumenische Seniorenkantorei unter Leitung von KMD Konrad Winkler die Hl. Messe in St. Clara, einer neogotischen Hallenkirche, die eng umgeben ist von Wohnhäusern des Neuköllner Stadtteils. Ein ausgesprochen heißer Sommertag machte das Luftholen und Singen auf der Empore, rings um die Orgel, nicht einfach.
Begleitet von Organist Matthias Sars sang der Chor: Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei aus der Messe G-Dur Op. 151 von Josef Rheinberger (*1839 – †1901); Vor dem Evangelium das Halleluja (Philipp Heinrich Erlebach, 1657-1714);
Im Wechsel mit der Gemeinde die Lieder:
Lobet den Herren (Chorsatz: Herbert Hildebrandt, geb. 1935), GL 81;
Wohl denen, die da wandeln (Melodie und Chorsatz: Heinrich Schütz, 1661), GL 543;
Geh aus, mein Herz, und suche Freud (Chorsatz: Herbert Hildebrandt), GL 826.
Der Antwortpsalm aus dem Münchener Kantorale, zwischen Lesung und Evangelium, wurde von Regina Pohl gesungen.
Pfarrer Martin Kalinowski, der in seinen einführenden Worten die Gemeinde und die Ökumenische Seniorenkantorei begrüßte, zelebrierte die Hl. Messe. In seiner Predigt zum Evangeliumstext aus Lk 14, 1.7-14, der das Gleichnis vom Gastmahl zum Inhalt hat, ging er zunächst sehr realistisch auf das Thema der Platzwahl bei einem Festessen oder einer anderen Einladung ein. Wie einfach, ja raffiniert wäre es, sich durch ein im Voraus erdachtes Kalkül den ersten Platz zu sichern! Doch das ist es nicht, was Jesus gemeint und gelebt hat. „Sein Scheitern“ - so Kalinowski, seine Hingabe am Kreuz hatte nichts Berechnendes, sondern war von der bedingungslosen Liebe zu uns Menschen getragen. Die Liebe ist es, worauf es ankommt.
Nach dem Gottesdienst gab es eine Türkollekte zugunsten der Arbeit des Chores und die Einladung zu Kaffee und anderen Getränken unterm schattigen Baum im Pfarrhof.
M.S.
10. – 11. September 2016 - Chorfahrt nach Leipzig
Wie jedes Jahr nach der Sommerpause ging es am Sonnabend um 9.00 Uhr los mit unserer Chorfahrt, die uns dieses Jahr nach Leipzig führte. Herr Wiegmann fuhr uns wie immer sicher an unser Ziel, im (klimatisierten) Bus war die Stimmung gut. In Leipzig angekommen erschlugen uns fast die hochsommerlichen Temperaturen, so dass es ganz unterschiedliche Unternehmungen der Chormitglieder gab. Die einen zog es mehr in die kühleren Gebäude, die anderen ließen sich einen Stadtbummel nicht nehmen. Am Nachmittag konnte das Hotel bezogen werden und eine erste Erfrischung war möglich.
Am späten Nachmittag fuhren wir zur erst 2015 eingeweihten katholischen Propsteikirche St. Trinitatis, die gegenüber dem Neuen Rathaus einen interessanten optischen Akzent setzt. Dort wirkte der Chor nach dem Einsingen mit beim Vorabendgottesdienst
der Gemeinde. Es erklangen unter der Leitung unseres Chorleiters KMD Konrad Winkler von Heinrich Schütz „O Herr, hilf, o Herr, lass wohlgelingen“, aus der Messe G-dur op. 151 von Gabriel Rheinberger „Kyrie“ und „Sanctus“, von Johann Hermann
Schein „Wie lieblich sind die Wohnung dein“ von Philipp Heinrich Erlebach „Halleluja“, von August Eduard Grell „Selig sind die Sanftmütigen“, von Zoltán Kodály „Der Herr behüte dich“ und von Bernhard Klein „Auf dich, o Herr, vertrauet meine
Seele“.
Kaplan Kostorz leitete den Gottesdienst und predigte über das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk. 15, 11 bis 32). In Vertretung des erkrankten Organisten erklang die Orgel unter dessen Assistenten Christian Groß, der sehr beeindruckend
seine Fähigkeit zur Improvisation (in verschiedenen Stilrichtungen) demonstrierte und auch die Orgel klanglich auszureizen verstand.
Nach einer Erläuterung des Kirchenneubaus ging es zurück zum Hotel, wo nach einem guten Essen Zeit zum
Gespräch bis in den späten Abend war.
Nach erholsamem Schlaf und Frühstück fuhren wir zum Stadtteil Schleußig, wo die baulich interessante Bethanien-Kirche auf uns wartete. Sie wurde 1933 geweiht und ist ganz im Bauhaus-Stil gebaut, wie uns Katharina, die viele Jahre an dieser Gemeinde als
Kirchenmusikerin tätig war, im Anschluß an den Gottesdienst erklärte. Im Gottesdienst erklangen von Johann Hermann Schein „Wie lieblich sind die Wohnung dein„, 2 Strophen aus EG 447 „Lobet den Herren„ im Satz von Herbert Hildebrand, aus der
Messe G-dur op. 151 von Gabriel Rheinberger „Kyrie„ und „Agnus Dei“, von Philipp Heinrich Erlebach „Halleluja“, 2 Strophen aus EG 295 „Wohl denen, die da wandeln„ im Satz von Heinrich Schütz, zum Abendmahl von Felix Mendelssohn-Bartholdy „Wirf
dein Anliegen auf den Herrn„, von August Eduard Grell „Selig sind die Sanftmütigen“, von Bernhard Klein „Auf dich, o Herr, vertrauet meine Seele“ und zum Ausgang von Zoltán Kodály „Der Herr behüte dich“.
Den Gottesdienst leitete
Vikarin Megel-Mixtacki, die Predigt hielt Pfarrerin Langner-Stephan zu Jakobs Traum von der Himmelsleiter (1. Mose 28, 10 bis 22). Die Jehmlich-Orgel von 1992 spielte versiert KMD Stephan Paul Audersch.
Nach dem Gottesdienst,
bei der Einweihung eines neuen Aufzuges zum Gottesdienstraum, wurde Kaffee und Gebäck angeboten.
Bis zur Abfahrt gab es wieder Gelegenheit, das hochsommerliche Leipzig zu erkunden. Zu einer interessanten Unterbrechung der Heimfahrt kam es bei einem Abstecher zur Autobahnkirche Brehna. Durch den Zusammenschluß der ehemaligen Kloster- und der ehemaligen Stadtkirche ist ein verwinkelter Kirchenraum und eine markante Dachkonstruktion entstanden. Historisch interessant ist besonders die Beziehung der Kirche zu Katharina von Bora, wie uns neben vielen anderen Details Herr Löchel vom GKR erläuterte. Wir sangen in der sehr schönen Akustik aus der G-dur Messe von Rheinberger und von Zoltán Kodály „Der Herr behüte dich“, Konrad Winkler spielte auf der historischen, gerade restaurierten Wäldner-Orgel von 1835 einige kleine Stücke.
Im gekühlten Bus ging es weiter zurück zum Ausgangspunkt. Wieder ging eine erlebnisreiche und schöne gemeinsame Fahrt zu Ende, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wir danken allen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Fahrt beteiligt waren, allen voran Herrn Wiegmann, Konrad Winkler und Werner Schmidt, und freuen uns auf Güstrow im kommenden Jahr.
HDy
9. Oktober 2016, Gottesdienst in St. Marien, Berlin-Mitte
Am 20. Sonntag nach Trinitatis begleitete die Ökumenische Seniorenkantorei unter Leitung von KMD Konrad Winkler die Abendmahlsliturgie in der St. Marien-Kirche. An der Wagner-Orgel war Martina Kürschner.
Als Präludium improvisierte M. Kürschner das Lied Lobet den Herren,
Im Verlauf des Gottesdienstes kamen zu Gehör:
Philipp Heinrich Erlebach (*1657 – †1714): Halleluja
Heinrich Schütz: Wohl denen, die da wandeln (1661)
Felix Mendelssohn-Bartholdy (*1809 – †1847): Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Johann Hermann Schein: Wie lieblich sind die Wohnung dein (1627)
Zoltán Kodály (*1882 – †1967): Der Herr behüte dich
Der Text des Schütz-Chorsatzes (1602) von Cornelius Becker (*1561 – †1604) war gleichsam eine Einleitung für die Predigt von Pfarrerin und Liturgin Cordula Machoni über Thessalonicher 4 (Verse 1-8). „Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit“ heißt es in der ersten Strophe des Liedes. „Heiligkeit ist das Zeichen der Verbindung mit Gott“ - so Machoni; „Veränderung und Befreiung können nur vom Gedanken der Heiligung her kommen. … Und weil Gott die Nähe zu uns sucht, erzählt Heiligung Geschichten vom Zusammenleben, von der unantastbaren Würde des Menschen.“
M. Kürschner spielte zum Abschluss die Toccata in d von Johann Jakob Froberger (*1616 – †1667). Die von Kürschner virtuos interpretierte, kraftvolle und mit zarten Klängen sich abwechselnde Musik war - wie der Gottesdienst insgesamt - ein stärkender Auftakt für die neue Woche.
M.S.
14. Oktober 2016, Konzert in der Marienkirche am Alexanderplatz, Berlin-Mitte
Der 14.10. ist ein sonniger, aber kühler Oktoberfreitag.
Als wir, die Ökumenische Seniorenkantorei Berlin, um 16 Uhr zur Generalprobe kommen, ist das Orchester mit dem Dirigenten und Chorleiter KMD Konrad Winkler schon lange am Proben. Auch haben schon viele fleißige Helfer mit tatkräftiger Unterstützung unseres Chorleiters alles vorbereitet, so dass die Generalprobe ohne Verzögerung beginnen kann. Dank sei allen dafür.
Um 19 Uhr beginnt das Konzert.
Im ersten Teil erklingt das Orchester mit Franz Schuberts Sinfonie h-Moll D 759 (Unvollendete). Wir konnten ein wunderbares Orchester hören, das auf historischen Instrumenten und in historischer Aufführungspraxis mit großer Könnerschaft dieses Werk sehr filigran und schwebend aufführte. Herzlichen Dank an die 30 Musiker und ihren Dirigenten, dass wir dieses Werk so schön hören konnten.
Im zweiten Teil wird die Messe C-Dur, opus 86 von Ludwig van Beethoven aufgeführt. Die Solostimmen werden von Susanne Hammer (Sopran), Irene Schneider (Alt), Hans-Christian Braun (Tenor) und Tobias Hammer (Bass) übernommen. Die mit 55 Sängerinnen und Sängern starke Ökumenische Seniorenkantorei singt gemeinsam mit den Solisten die wunderschöne Messe. Die Solisten sind sowohl im kleinen Ensemble als auch in Solopartien sehr harmonisch und klar. Entsprechend antwortet die Kantorei mit möglichst großer Klarheit der Stimmen.
Aber o weh, die Solisten beenden gerade ihren Teil einer 4-stimmigen Fuge und eine Stimmgruppe muss einsetzen, aber es kommt kein Ton. 4 1/2 Takte steht der Chor erschrocken da. Beherzt und mutig setzt aber die nächste Stimmgruppe genau zum richtigen Zeitpunkt ein - und alle können erleichtert weitersingen und das Werk zu einem guten Abschluss bringen.
Es hat uns allen große Zufriedenheit bereitet, dieses Werk aufzuführen und kleine Pannen erhöhen die Freude am letztlich guten Gelingen. Unter dem Beifall des Publikums bedankt sich der Chor bei seinem Chorleiter, bei den Solisten und dem Orchester.
Von diesem wunderbaren Erlebnis wurde eine CD erstellt, von der wir noch Bestände haben. Bei Interesse sprechen
Sie uns an.
Ein besonderer Dank gilt auch noch Jutta und Werner und vielen Chormitgliedern, die für Getränke und Gebäck in der Kaffeepause gesorgt haben.
BR
25. Dezember 2016, Gottesdienst am 1. Weihnachtstag in St. Marien, Berlin-Mitte
„Dieses Mal kein Garten Eden, ein kleines Dörfchen nur. Kein Palast, ein Stall … “.
Das Geschehen in Bethlehem wurde im Gottesdienst am 1. Weihnachtstag erinnert und Wirklichkeit durch Lesungen, Gebet, durch festliche Musik und das Mitfeiern aller, die gekommen waren. Pfarrer Eric Haussmann und Lektorin Dörte Hartwig verneigten sich zu Beginn der Liturgie vor dem Kind in der Krippe.
Puer natus est in Bethlehem von Gregor Joseph Werner (*1693 – †1766) sang die Ökumenische Seniorenkantorei Berlin, begleitet von Instrumentalisten. Im Psalm 96 betete die Gemeinde: „Bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe“.
Das Evangelium aus Lukas, 2. Kapitel, Verse 1-20 wurde durch Wort und Gesang verkündet. Bei der Überbringung der Botschaft durch die Engel an die Hirten wurde das gesprochene Wort eindrucksvoll vom Chor übernommen durch Ihr lieben Hirten, fürchtet Euch nicht
„Dieses Mal von Anfang an ein kleiner armer Mensch, ein Menschenkind, an dem ein jeder Gottes Kleider find't, … dessen schönste Kleider Bescheidenheit und Zurückhaltung sind.“ In seiner Predigt beschrieb Pfarrer Haussmann die Königskleider des Neugeborenen. „So kam Gott in diese Welt und bleibt in ihr …“.
Die Hirten aber sahen nicht nur einen Engel, sondern die „Menge der himmlischen Heerscharen“, wie es in der Weihnachtsmotette von Friedrich Silcher (*1789 – †1860) heißt, die vom Chor während des Abendmahls gesungen wurde. In Maria durch ein Dornwald ging, Motette von Hugo Distler (*1908 – †1942), wurde die verwandelnde Kraft des Kindes durch die einfühlsame, zurückhaltende Interpretation des Chores spürbar.
In ihrer anschließenden Orgelmeditation nahm Kantorin Martina Kürschner, die den Gottesdienst insgesamt an der Orgel begleitete, das Lied auf und gab ihm eine unerwartete Tiefe. Ihre Variationen zu „Hört der Engel helle Lieder“ zum Ausgang des Weihnachtsgottesdienstes ließen einen himmlischen Gesang erahnen.
Der Chor und die Instrumentalisten wurden von KMD Konrad Winkler, dem Leiter der Ökumenischen Seniorenkantorei, dirigiert. Auch wenn es draußen wenig weihnachtlich war, sondern eher unfreundlich und nasskalt, waren die Herzen erfüllt von der frohen Botschaft, die vom Kind in der Krippe ausgeht.
M.S.