Tagebuch 2011
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Die Ereignisse im Detail …
6. Januar - Fest der Erscheinung des Herrn in St. Dominicus
Am 6. Januar gestalteten wir musikalisch den Festgottesdienst in der St. Dominicus-Kirche in der Gropiusstadt. Mit uns musizierten die Solisten Niniane Rheinfurth (Sopran), Dörte Haring (Alt), Kai Roterberg (Tenor), Tobias Hammer (Bass) und ein Instrumentalensemble unter der Leitung von Michael Witt und Herrn Wünschel an der Orgel.
Zum Eingang erklang „Sieh, dein Licht will kommen, stehe auf du Stadt des Herrn, über dir erstrahlt der Stern ... werde licht, Jerusalem, Christus ist erschienen“ im Satz von Michael Witt, ein Lied, das schon auf das Predigtthema einstimmte. Das Ordinarium war die „Missa brevis“ von W.A. Mozart in G-Dur (KV 140), eine festlich-fröhliche Komposition.
Zur Gabenbereitung sangen wir im Wechsel mit der Gemeinde „Hört, es singt und klingt mit Schalle“ im Satz von Michael Praetorius.
Den Kommuniongang begleitete die Kirchensonate von W.A. Mozart (KV 274).
Das Schlusslied war „O du fröhliche“ im Satz von Michael Witt. Aber das war noch nicht der letzte Gesang in diesem schönen Gottesdienst. Herr Wünschel improvisierte zum Ausgang eine Vielzahl von Weihnachtsliedern und spielte sie so, dass sich viele veranlasst fühlten, aus vollem Herzen mitzusingen. Es war ein gelungener schöner Ausklang. Die Gemeinde bedankte sich mit anhaltendem Beifall bei uns.
Wieder einmal haben wir mit Freude diese Gemeinde mit ihrem Pfarrer Tippelt erlebt, die Wärme, Lebendigkeit und zukunftsweisende Verantwortlichkeit ausstrahlt. Bei der Anfahrt zur Kirche sieht man schon den leuchtenden Stern über dem Kirchendach. Und der Stern, Sinnbild der Hoffnung, Weg zur Ewigkeit, der uns mit Gott verbindet, war dann auch das Predigtthema, Einer Gemeinde, die ihre Energie durch die von der Sonne erzeugten Strom bezieht, zeigt schon dadurch, dass sie den Auftrag aus der Schöpfungsgeschichte ernst nimmt: 'Ich vertraue euch alles an, was lebt: Fisch, Vögel und die übrigen Tiere, den Wald mit allen Bäumen, die Blumen und übrigen Pflanzen; geht sorgsam mit ihnen um.'
13. Februar - Gottesdienst in St. Bonifatius
Am 13. Februar gestalteten wir unter Mitwirkung eines kleinen Instrumentalistenensembles den festlichen Gottesdienst in der St. Bonifatius-Kirche in Kreuzberg unter der Leitung von Michael Witt, an der Orgel Günter Klotz. Das Eingangslied - im Wechsel mit der Gemeinde - war „Wohl denen, die da wandeln“ im Satz von Heinrich Schütz.
Als Ordinarium sangen wir die Messe „Dixit Maria“ von Hans Leo Hassler (*1564 – †1612), eine schlichte Komposition, die den Ansprüchen des Trienter Konzils voll entsprach. Hassler war Schüler von Leonhard Lechner und Andrea Gabrieli. 1585 wurde er in Augsburg Kammerorganist und Organist an St. Moritz, 1595 wurde er von Kaiser Rudolf II. in den Adelsstand erhoben, eine Ehrung, die nur wenigen Komponisten zuteil wurde.
Zum Offertorium erklang „Herr, auf dich traue ich“ von Heinrich Schütz und als Danklied nach der Kommunion „O wunderbare Speise“ im Satz von Heinrich Isaac.
Der Gottesdienst in St. Bonifatius knüpfte an eine alte kirchliche Tradition an, nämlich an den bevorstehenden Valentinstag, der früher in einigen Ländern als Tag der Liebenden gefeiert wurde. Der Ursprung des Festes liegt darin, dass am 14. Februar in manchen Kirchen die 'Ankunft Jesu als himmlischer Bräutigam zur himmlischen Hochzeit' gefeiert wurde.
Diesem Gedanken folgend wurden am Sonntag alle, die sich als Liebende fühlen, besonders gesegnet. Dazu passten die folgenden Kompositionen „Da pacem Domine“ im Kanon (Satz: Melchior Franck) und „Jesu bleibet meine Freude“ von J. S. Bach. An der Orgel spielte Michael Witt.
Der dankende Applaus der Gemeinde für die musikalische Gestaltung hat uns doch gefreut, obwohl wir nicht ganz zufrieden sein konnten; es gab einen peinlichen Patzer. Es wäre schön, in dieser lebhaften Gemeinde noch mal bei sommerlichen Temperaturen singen zu können.
20. März - Gottesdienst in der St. Marien-Kirche, Berlin-Mitte
Am 20. März gestaltete die Ökumenische Seniorenkantorei den Gottesdienst in der St. Marien-Kirche in Berlin-Mitte unter der Leitung von Michael Witt und Christian Schlicke an der Orgel.
Das Eingangslied „All Morgen ist ganz frisch“ sangen wir im Wechsel mit der Gemeinde im Satz von M. Witt. Es folgte die Motette von Heinrich Schütz „Herr, auf Dich traue ich“ und das „Kyrie“ aus der „Missa simplex“ (2010) von Hans Haselböck.
Das Wochenlied „Wenn wir in höchsten Nöten sein“ im Bachschen Satz führte das Predigtthema ein, die schrecklichen Katastrophen der Gegenwart, wo man nur noch Gott um Hilfe und Barmherzigkeit bitten kann und abschließend nur sagt: „Ich steh vor Dir mit leeren Händen“ (Satz: Jan Vermulst). Als Segensgebet für Andrea Kuhla, die als Vikarin an diesem Tag eingeführt wurde, stimmte die Gemeinde - im Wechsel mit dem Chor (Satz: J. S. Bach) - „O Heilger Geist kehr bei uns ein“ an. Nach dem „Agnus Dei“ aus dem Ordinarium von H. Haselböck begleitete die Schütz-Kantate: „Das ist je gewißlich wahr“ das Abendmahl.
Zum Ausklang spielte Christian Schlicke eine Komposition aus dem Bachschen Umfeld.
Es war ein - trotz Fastenzeit - festlicher Gottesdienst, der lang entbehrte Sonnenschein durchflutete die wunderschöne schlichte und doch so ergreifende Architektur der Kirche ebenso wie die dazu passende Musik.
Ostern in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Der feierliche Gottesdienst am Ostersonntag wurde von der Ökumenischen Seniorenkantorei musikalisch gestaltet. Mozarts Orgelmesse (KV 259) erklang mit den Solisten Katherina Müller (Sopran), Judith Utke (Alt), Niels Badenhop (Tenor) und Tobias Hammer (Bass) und dem hochkarätig besetzten Collegium Musicum unter der Leitung von Michael Witt, an der Orgel spielte Wolfgang Seifen.
Im Wechsel mit der Gemeinde wurden Osterlieder gesungen. Die Austeilung des Abendmahls wurde von Mozarts Kirchensonate (KV 278 mit anschließendem Orgelspiel im Mozart-Stil) begleitet. Den jubelnden Abschluss bildete Mozarts „Regina coeli“ (KV 276). Danach konnte man noch der wunderbaren Orgelimprovisation des Organisten lauschen.
Der mehrfache Applaus der Gemeinde in der gut besuchten Kirche für alle musikalisch Beteiligten freute auch uns.
Am Ostermontag fand abends eine Chor- und Orgelvesper statt. Die Solisten waren Susanne Hammer (Sopran) und Rudolf Schmitz (Tenor). Die Violinen spielten Ansgard Strugies und Monika Peter. 12 Osterlieder erklangen in Sätzen von Melchior Vulpius, Johann Sebastian Bach, Manfred Heinig, Johann Crüger, Johann Georg Ebeling, Michael Prätorius und Johanna Schell - solistisch unterbrochen und dann wieder den Chorgesang begleitend durch Orgelimprovisationen von Wolfgang Seifen. Gregorianik - die Ostersequenz „Victimae paschalis laudes“ und das österliche Halleluja, Barock und Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts verbanden sich zu einem feierlich österlichen Lob- und Jubelklang. Bei einigen Liedern war die Gemeinde zum Mitsingen eingeladen.
Zum Abschluss erklang eine Orgelfantasie über das österliche Halleluja mit gesungenem Choral. Festliche Orgelklänge beendeten die Vesper, ein wahrhaft österliches musikalisches Erlebnis, wie man es selten zu hören bekommt.
Allen Mitwirkenden und der Gemeinde, die das ermöglicht haben, sei herzlich gedankt.
4. Sonntag nach Ostern in der St. Hedwigs-Kathedrale
Am 4. Sonntag der Osterzeit, traditionell 'Sonntag vom Guten Hirten' genannt, gestalteten wir mit einem kleinen Bläserensemble das Hochamt in der St. Hedwigs-Kathedrale mit der „Missa Dixit Maria“ von Hans Leo Hassler (*1564 – †1612), Continuo und Leitung Michael Witt, den Gemeindegesang begleitete Thomas Sauer.
Das Eingangslied „Nun jauchzt dem Herren alle Welt“ erklang im Wechsel mit der Gemeinde im Satz von Michael Witt, ebenso zum Credo „Wir glauben Gott im höchsten Thron“ im Satz von Christian Lahusen. Zum Offertorium sang der Chor eine Vertonung des 23. Psalms von Heinrich Schütz „Der Herr ist mein getreuer Hirt“, nach der Kommunion mit der Gemeinde „Christus ist auferstanden“ im Satz von Johanna Schell. Der chorische Abschluss war das „Regina coeli“ von Gregor Aichinger (*1564 – †1628).
Thomas Sauer beendete das festliche Hochamt mit Marcel Duprés, Präludium und Fuge in H-Dur, op. 7/1.
Es war ein anspruchsvolles harmonisches Programm, das musikalisch dem Motto des 'Sonntags vom Guten Hirten' entsprach. Die Gemeinde dankte mit freudigem Applaus - ein schöner Abschluss.
Anschließend konnte man sich an diesem schönen sonnigen Maientag noch beim 'Treff nach Elf' bei Kaffee oder Saft plaudernd austauschen, Rückschau halten, sich an positiven Rückmeldungen freuen, insgesamt ein gelungener Sonntagsgottesdienst.
Christi Himmelfahrt in St. Matthäus
Zum Hochfest Christi Himmelfahrt wurde der hora-Gottesdienst von der Ökumenischen Seniorenkantorei zusammen mit einem Bläserquartett musikalisch gestaltet, die Gesamtleitung hatte Michael Witt, an der Orgel Lothar Knappe.
Das Ordinarium war die „Missa dominicalis“ von Wolfgang Menschick (*1937 – †2010). Zu Beginn erklang „Omnes gentes plaudite“ von Philipp Dulicius (*1562 – †1631).
Im Wechsel mit der Gemeinde sang der Chor „Gen Himmel aufgefahren ist“ im Satz von Melchior Franck; „Wir danken dir, Herr Jesu Christ“ im Satz von Johann Sebastian Bach; „Wir glauben Gott im höchsten Thron“ im Satz von Christian Lahusen; „Christus herrscht als König“ im Satz von Michael Witt und „Ihr werdet dir Kraft des Heiligen Geistes empfangen“ im Satz von Paul Ernst Ruppert.
Aus den „Vier geistlichen Festgesängen“ von Petr Eben (*1929 – †2007) schloss sich „Halleluja, sei gepriesen“ an die Predigt an. Orgelspiel. Das Adagio Nr. VI aus Petr Ebens „Momenti d'organo“, komponiert 1994, begleitete die Austeilung des Abendmahls. Den Abschluss bildete „Alles, was atmet, lobe den Herrn“, ebenfalls von Petr Eben.
Es war ein schöner, durch die kraftvolle Musik feierlicher Himmelfahrtsgottesdienst.
Pfarrer Heinz-Hermann Wittrowsky dankte uns mit bewegenden Worten und lud zu einem 'Da capo' ein, eine Einladung, der wir gern Folge leisten werden, denn es ist wirklich eine Freude, in dieser so schlichten, lichtdurchfluteten Kirche zum Lobe Gottes zu singen.
Pfingsten in Kloster Neuzelle
Am Pfingstsonntag war in Neuzelle eine Rundfunkübertragung des Gottesdienstes angesagt.
Nun Pfingsten und Neuzelle, das war bei uns schon Tradition, aber immer Pfingstmontag, da sonntags einige Mitglieder der Seniorenkantorei noch in anderen Chören mitsingen, wo dann der Sonntag angesagt ist. Aber dieses Jahr machten wir alle eine Ausnahme, nicht nur, um bei der Rundfunkübertragung dabei zu sein. Nein, es gab noch einen anderen, tieferen Grund.
Unser Chorleiter, Michael Witt, hatte uns schon im Herbst des Vorjahres erzählt, dass er sich im Kloster Neuzelle um die Räumlichkeiten hinter der Orgelempore kümmerte und in einem großen alten Schrank auf handschriftliche Noten aus dem Ende des 18. Jhdts. gestoßen war. Beim Sichten des Vorgefundenen fiel dabei eine Messkomposition eines unbekannten Komponisten, Josephus Leiffer, in seine Hände.
Sorgfältige Recherchen - Google erwies sich als unergiebig - machten es möglich, den uns bisher Unbekannten seiner Anonymität zu entreißen. Joseph Leiffer stammte aus Schlesien, wurde 1712/13 in Sagan geboren und trat 1732 in das Kloster Neuzelle ein, wo er vom Subkantor zum Kantor aufstieg. Dort starb er 1764 als Subprior. Diese Messe nach ca. 250 Jahren Stille wieder in Neuzelle zum erklingen zu lassen, war unser aller Anliegen.
Es ist eine frühklassische Komposition, die an den jungen Mozart erinnert, heiter, fröhlich, beschwingt, besetzt mit Solisten, Chor, Streichern und Basso continuo. Wir hatten das Glück, im 'Ensemble für Alte Musik' die entsprechenden Spezialisten mit alten Instrumenten zur Mitarbeit gewinnen zu können. Die Prozessionsorgel spielte Wolfgang Flügel. Solisten waren Christine Wolff (Sopran), Dörthe Haring (Alt), Kai Rotherberg (Tenor) und Georg Witt (Bass). Die Gesamtleitung lag bei Michael Witt.
Das Eingangslied war „Komm, Schöpfer Geist“, dann als Ordinarium die „Missa ex G“ von Josephus Leiffer.
Im Wechsel von Schola und Gemeinde sangen wir die gregorianische Pfingstsequenz „Veni Sancte Spiritus“. Zur Gabenbereitung erklang der „Hymnus de Sancte Spiritu“ von Amorcelli, dessen Komposition ebenfalls in dem Notenbestand von Neuzelle gefunden wurde, Zu seiner Person ist nichts weiter bekannt, außer dass in Krakow noch eine Komposition unter seinem Namen aufbewahrt wird. Aus Zeitgründen (Rundfunkübertragungen müssen mit der Stoppuhr gemessen werden, damit der Zeitrahmen im Sender eingehalten werden kann) begleitete das „Benedictus“ den Kommuniongang. „Der Geist des Herrn erfüllt das All“ war das Abschlusslied gefolgt von pfingstlichen Orgelklängen, gespielt von Wolfgang Flügel auf der großen Orgel von Wilhelm Sauer.
Pfingsten 2011, das werden wir wohl alle nicht vergessen, angefangen mit dem prickelnden Gefühl: Wie wird diese noch nie gehörte Messe klingen? Werden wir das, was wir erarbeitet haben, so minutiös terminiert auch rüberbringen können? Der Heilige Geist hat wohl geholfen. Wie ich von Zuhörern in Neuzelle als auch von Rundfunkhörern erfuhr, war es ein gelungenes Unterfangen. Dank sei noch einmal Pfarrer Florian gesagt, der uns ganz herzlich empfing und uns nach vollbrachter Tat wortreich und tatkräftig mit Grillwürstchen und erfrischenden Getränken dankte.
Saisonabschluss in St. Michael
Das Saisonende gestaltete sich noch einmal arbeitsreicher als geplant. Da die Sommerferien schon am 28. Juni begannen, konnte der Schulchor, der zur Seniorenwallfahrt singen sollte, nicht zum Einsatz kommen, und wir wurden gebeten, einzuspringen. Es gelang uns, genügend Sängerinnen und Sänger zu mobilisieren, so dass wir am Fest 'Peter und Paul' den Gottesdienst in Alt-Buchhorst gestalten konnten. Unter der Leitung von Michael Witt sangen wir die „Paulus-Messe“ im Satz des Dirigenten, am E-Piano Martin Ludwig, dazu Chorsätze aus Joseph Haydns „Geistlichen Liedern“, „Mein Gott, wie schön ist deine Welt“, „Der Herr ist mein getreuer Hirt“, „Das Auge sieht sich niemals satt“ und zum Abschluss „Gott hat das erste ... und letzte Wort“. Das Wetter war herrlich, sonnig, aber nicht heiß, als Dankeschön konnten wir uns anschließend mit einem schmackhaften Mittagessen stärken.
Am 3. Juli feierten wir dann traditionsgemäß den Saisonabschluss in St. Michael mit dem Hochamt. Begleitet von einem Instrumentalensemble sangen wir die Messe „Dixit Maria“ von Hans Leo Hassler. Zum Credo erklang im Wechsel mit der Gemeinde das Glaubenslied im Satz von Christian Lahusen, die Gabenbereitung wurde von „Herr Christe tu mir geben, was ich nicht nehmen kann“ von Johannes Eccard und die Kommunion vom „Ave Maria“ von William Byrd begleitet. Das Schlusslied war „Dank sei dir, Vater“ im Satz von Johann Drüger.
Ein schöner Saisonabschluss, der durch das sich anschließende Sommerfest im schönen Ruinengarten zusammen mit der Gemeinde gekrönt werden sollte. Es war zwar schon feucht, aber es gelang Werner mit Unterstützung vieler Freiwilliger trotz einiger Schwierigkeiten doch noch, den Grill zum Glühen zu bringen und bei all den von den Chormitgliedern vorbereiteten kulinarischen Köstlichkeiten konnte man schon vor den Steaks und den Bratwürsten schwelgen. Barbara erheiterte uns mal wieder mit ihrer Reportage vom Chorleben der Senioren, Reinhard und Johanna bereicherten das 'kulturelle' Programm. Der starke Regen setzte zum Glück erst ein, als wir im Aufbruch waren und fast alles wieder verstaut und aufgeräumt war. Dank an alle, die sich so bereitwillig eingebracht haben und Dank an Michael Witt, der derjenige ist, der diese Gemeinschaft ins Leben gerufen hat und durch seinen ständigen Einsatz alle, die daran teilnehmen, so schön bereichert.
21. August - Gottesdienst in der Zionskirche
Die Zionskirche, ein Backstein-Terrakotta-Bau im Stil der Neoromanik, steht auf dem alten Weinberg, auf einer Anhöhe von 52 Metern, einem der höchsten Punkte des damaligen Berlin, eine mögliche Erklärung für die Namensgebung der Kirche und der Gemeinde - der Berg Zion, der Ort, wo Gott wohnt.
König Wilhelm I. stiftete 10.000 Reichstaler für den Bau der Kirche aus Dankbarkeit, einem Attentat entgangen zu sein. Sie wurde am 2. März 1873 feierlich eingeweiht.
In den Jahren 1931/32 arbeitete dort einer der bedeutendsten evangelischen Theologen, Dietrich Bonhoeffer. Er, der aus dem Professoren-Milieu im Grunewald stammte, machte dort nachhaltige Erfahrungen mit dem sozialen Elend im Norden Berlins, wie er 1931 einem Freund schrieb: „Das ist so ungefähr die tollste Gegend von Berlin mit den schwierigsten sozialen und politischen Verhältnissen“.
Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche stark zerstört. Doch nicht nur die Bomben im November 1943 sorgten dafür, dass die Kirche in den kalten Nachkriegswintern zusätzlichen Schaden nahm. Die Zahl der Einbrüche wurde schnell zum unhaltbaren Zustand, denn auf der Suche nach Brennholz machten einige Berliner auch vor den Kirchenbänken nicht halt. So entschied die Gemeinde im Jahr 1946, die unteren Fenster zu vermauern. Bis 1953 wurde die Kirche notdürftig wieder hergestellt, aber in den 60er und 70er Jahren setzte der Verfall wieder ein. Erst nach der Wiedervereinigung und denkmalpflegerischen Untersuchungen der ursprünglichen Innenausmalung im Altarbereich 1992 begann eine vollständige Turm- und Dachsanierung und Restaurierung der Außenfassade. 2002 wurden die vermauerten Fenster wieder geöffnet und seit 2009 wird der Innenraum schrittweise renoviert.
Ich habe mich so ausführlich mit der traditionsreichen Geschichte der Kirche beschäftigt, da ihre äußere majestätische Ansicht so wenig mit den so schönen Proportionen des Innenraumes harmoniert, und die Wände sichtlich nach Restaurierung schreien. Trotzdem strahlt der gesamte Bau Harmonie aus, ein Gotteshaus, in dem man gern betet und singt.
Wir gestalteten den Gottesdienst am 21. August gemeinsam mit der Gemeinde. Es erklangen jeweils im Wechsel mit der Gemeinde die Lieder „All Morgen ist ganz frisch und neu“ im Satz von Michael Witt, „Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun“ im Satz von Johann Hermann Schein und „Wer nur den lieben Gott läßt walten“ im Satz von Johann Sebastian Bach.
Das Kyrie stammte aus der „Missa Ne timeas Maria“ von Giovanni Giacomo Gastoldi (*1550 – †1622), als Motette sang der Chor „Cantate Domino“ von Johann Crüger und abschließend den Kanon „Da pacem Domine“ von Melchior Franck.
Die Predigt von Pfarrer Lohenner zu Mt 7,24-27, 'Wer diese Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute', war eindringlich, führte zu neuen Denkanstößen.
Die Gemeinde war zahlreich erschienen und machte einen jugendlich lebendigen Eindruck. Zum Abschluss spielte Martin Klemenz eine Fuge von Felix Mendelssohn-Bartholdy - ein insgesamt sehr schöner erinnerungswerter Gottesdienst.
17. – 18. September - Chorfahrt nach Schwerin und Ludwigslust
Zur sechsten Chorfahrt trafen wir uns am Samstag, den 17. September - wie immer - in der Holzmarktstraße und fuhren mit dem Bus nach Schwerin. Mit von der Partie waren auch fast alle Solisten und Musiker, Susanne und Tobias Hammer (Sopran und Bass), Dörte Haring (Alt), Susanne Hentschel und Monika Peter (Violine) und Michael Thöne (Orgel). Der Tenorsolist, Hannes Böhm, stieß in Schwerin dazu. Ausnahmsweise reisten wir mal mit musikalisch leichtem Gepäck (was die Anzahl der benötigten Noten betrifft) an: Johann Ernst Eberlins vierstimmige „Missa secundi toni“ und Tomaso Albinonis „Magnificat“. Für die Messe in der Schweriner St. Anna-Kirche kamen noch die beiden Liedsätze „Wer unterm Schutz des Höchsten steht“ im Satz von Adolf Lohmann und „O wunderbare Speise“ im Satz von Heinrich Isaac hinzu.
Die wohltuend kurze Busfahrt, unterbrochen von einer kurzen Pause zum Mittagessen, brachte uns pünktlich nach Schwerin, wo uns in der St. Anna-Kirche schon Hannes Böhme und der Organist der Gemeinde erwarteten. Und sofort ging es ans Proben. Die Empore gewährte nur wenig Raum für den Chor, die Solisten und die Instrumentalisten, sodass es einige Kontaktschwierigkeiten gab.
In Schwerin feierte man ein Ökumenisches Stadtfest, mehrere Konzerte waren angesagt, auf dem Marktplatz wurden alle zu Rostbratwürstchen und Getränken eingeladen, im Dom war für das abendliche Konzert schon alles aufgebaut - kurzum, wir fürchteten, in einer fast leeren Kirche singen zu müssen. Dann aber ging es erst mal in unser Quartier. Das Hotel lag in einer Art Trabantenstadt von Schwerin, mitten in einem Einkaufszentrum, aber die Zimmer waren alle schön groß, gut eingerichtet, durchdacht kombiniert mit Ankleidebereich, Bad etc., man konnte sich wohlfühlen. Ich nutzte die zweistündige Pause bis zum neuen Start wie viele zum Ausruhen auf dem Bett, Umkleiden und anschließendem Espresso in der Bar.
Der Bus brachte uns zurück zur Kirche und unsere Befürchtungen bezüglich der Messe erwiesen sich als unbegründet. Die Kirche war überfüllt. Das beflügelt immer. Und die abschließenden Dankesworte und die Kommentare der Gemeindemitglieder am Ausgang zeigten uns, dass wir einem dankbaren Publikum Freude bereitet hatten.
Wieder im Hotel angekommen, erwartete uns ein wahrhaft köstliches Abendessen. Allein die Fischplatte verdient eine Auszeichnung, ganz zu schweigen von Käse, Obst, Salaten und Dessertvariationen. Wir waren alle sehr zufrieden.
Schade war nur, dass wir keinen eigenen Raum für uns hatten, sondern mit anderen Gästen zusammen im Restaurant saßen, so dass sich unsere ansonsten anschließenden ernsthaften und lustigen Beiträge in Grenzen hielten. Herr Witt rettete die Situation, indem er uns seine diversen Kanonvariationen, die auch nicht nur zum Singen, sondern auch zum Bewegen und manchmal auch zum Konzentrieren einladen, beibrachte, zum allgemeinen Gaudium u.a. 'Guter Mond' in allen möglichen sing- und schweigbaren Variationen, schweigend als Adagio bis zum rauschenden (eben nicht hörbaren) Presto. Das Restaurant wollte Schluss machen, es war gerade 22.00 Uhr, da kam dann das böse Erwachen nach all dem Ruhm, den wir gemeinsam dem köstlichen Buffet gespendet hatten. Die Getränkerechnung (1 großes Bier 5,80 ?, 1 Flasche Wasser 6,40 ? Euro) ließ uns aufstöhnen und verbot es geradezu, noch an der Bar zu sitzen. Aber um 22.00 Uhr schlafen gehen? Das gefiel einigen nun wirklich nicht. Da erwies es sich als sehr gut, dass das Hotel direkt an einer Tankstelle lag - die Devise hieß: nichts wie hin zur Tankstelle, Getränke besorgen und es sich in den schönen großen Zimmern gemütlich machen. So wurde es doch noch ein schöner Abend.
Am nächsten Morgen (Zimmer räumen, Chorkleidung) ging es dann nach Ludwigslust, wo wir in der berühmten Stadtkirche den Gottesdienst gestalteten. Wir wurden herzlich empfangen, musikalisch lief alle sehr gut und die Predigt der Pfarrerin war so reich an Nachdenkenswertem, dass schon dadurch jedem, der dabei war, diese Reise unvergesslich sein wird. Ich will nur einen Gedanken wiedergeben. Anknüpfend an das Evangelium des Tages (Matth. 12,48) Wer ist Deine Mutter? Wer ist Dein Bruder? Wer ist Deine Familie? Nicht die Blutsbande sind entscheidend, entscheidend sind die Menschen, mit denen Du zusammen bist, das ist Deine Familie. Die Kirche in Ludwigslust ist ein einmaliges Bauwerk, Spätbarock, die kostbaren Leuchter sind aus Pappmaschee, wie so Vieles in dieser Kirche, wo man Stein oder Marmor vermutet, entpuppt sich das Material als Holz. Aber wer sich dafür interessiert, der informiere sich im Internet.
Auch in Ludwigslust war dieser Sonntag etwas Besonderes - es war der Friedhofssonntag. Neben dem schönen, gepflegten Friedhof waren Zelte aufgebaut, und wir wurden mit Kaffee und selbstgebackenen Köstlichkeiten bewirtet. Wer dann noch Lust hatte, die Geheimnisse der Orgel hinter dem riesigen Himmelszelt, das die Kirche über dem Altarraum schmückt, zu erkunden, wurde von Frau Böhm, der Kantorin der Gemeinde, in die hinter dem Altar sich erstreckenden Räumlichkeiten geführt, um das Wunder der 'spähenden Augen' im Himmelszelt zu ergründen.
Danach - das Wetter, das uns bis dahin gnädig gewesen war, zeigte Anzeichen einer Verschlechterung - wurde kurzerhand beschlossen, die Abfahrt vorzuverlegen, so dass wir bei den ersten Regentropfen aus einem mittlerweile düsteren Himmel die Heimfahrt antraten und schon - jeden Stau umfahrend - bereits um 17.00 Uhr in Berlin eintrafen.
Danke an alle Mitfahrenden. Reinhards Motto machte sich wieder einmal wohltuend bemerkbar: 'Disziplin ist eine Wohltat für Alle', Dank an Werner, der umsichtig und ruhig das Notwendige erledigte und Dank vor allem an Michael Witt, der trotz widriger Umstände diese Chorfahrt ermöglichte.
22. September - Ave Maria in der St. Hedwigskathedrale
Anlässlich des Papstbesuches erklang in der St. Hedwigs-Kathedrale nach 22.00 Uhr ein Non-Stop-Programm: Musik und Andacht - Gebet und Sammlung.
Die ökumenische Seniorenkantorei, begleitet von Wolfgang Seiffen an der Orgel, Wolfgang Flügel am Continuo und Susanne Wilsdorf, Sopran gestaltete das Programm mit Musik unter dem Motto: 'Ave Maria'.
Eingangs erklang „Ave maris stella“ im gregorianischen Ton alternatim mit Monteverdi, gefolgt von Giachino Rossinis „Ave Maria“ mit Orgelbegleitung. Das „Kyrie“ aus der „Missa Ne timeas Maria“ von Giovanni Giacomo Gastoldi schloss sich an. Johann Pachelbels „Magnificat“ ging dem Klagegesang Marias „Stabat mater“ voraus. Das gregorianische „Stabat mater“ wurde abwechselnd vom Tenor und der Solosopranistin gesungen, unterbrochen von interpretierenden Orgelimprovisationen. Den Abschluss bildete, sozusagen Marias Leben krönend, das „Regina coeli“ von Johann Valentin Rathgeber.
Zu dieser mitternächtlichen Stunde hatten sich doch einige Zuhörer eingefunden, die unserem kleinen Konzert dankbar lauschten.
16. Oktober - Pontifikalamt in der St. Hedwigskathedrale
Zum Fest der Heiligen Hedwig, der Patronin der Bischofskirche unserer Stadt Berlin, sang die Ökumenische Seniorenkantorei, begleitet von Musikern des Ensembles für Alte Musik und Herrn Wolfgang Flügel an der Orgel, unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt, noch einmal die 'Missa in G' des unbekannten Komponisten Josephus Leiffer. Als Solisten brachten diesmal Christine Wolff (Sopran), Dörthe Haring (Alt), Volker Arndt (Tenor) und Georg Witt (Bass) diese wunderschöne frühklassische Komposition zum Strahlen.
Das Pontifikalamt zelebrierte unser neuer Erzbischof Dr. Rainer Maria Woelki mit weiteren Priestern.
Die „Missa in G“ haben wir erstmalig am Pfingstsonntag in Neuzelle gesungen, nachdem Herr Witt die handschriftlichen Noten aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, wie schon früher berichtet, beim Sichten vorhandener musikalischer Werke in den Räumlichkeiten hinter der Orgelempore im Kloster Neuzelle gefunden hatte.
Dieses Werk nach 250 jährigem Vergessen nur einmal erklingen zu lassen, konnten wir nicht über's Herz bringen und so schien uns das Fest der Heiligen Hedwig der passende Termin für eine Wiederholung dieser Messe.
Domorganist Thomas Sauer begleitete die Gemeindelieder und erfreute uns am Ende des Gottesdienstes mit einer Orgelmusik, die uns fröhlich in den Sonntag gehen ließ.
Brigitte Herrfurth
31. Oktober - Abendmahlsgottesdienst in der Reformationskirche
Am Reformationstag begleiteten wir musikalisch den Abendgottesdienst der Gemeinde der Reformationskirche, an der Orgel Reinhard Eggers. Nach dem festlichen Orgelvorspiel sangen wir - abwechselnd mit der Gemeinde in Sätzen von Johann Crüger und Melchior Vulpuis: „Eine fest Burg ist unser Gott“. Das Kyrie war der „Missa Ne timeas Maria“ von Giovanni Giacomo Gastoldi (*1550 – †1622) entnommen, zum Gloria erklang im Satz von Johann Crüger „Allein Gott in der Höh sei Ehr“. Auf die Lesung folgte „Herr Christe tu mir geben, was ich nicht nehmen kann“ von Johannes Eccard.
Die Predigt wurde von Klavierklängen - Denkpausen - unterbrochen. „Amazing Grace“ - „Oh Gnade Gottes, wunderbar hast Du errettet mich“ reflektierte die Predigt- und Lesungsgedanken. Die Fürbitten wurden durch „Herr, auf Dich traue ich“ von Heinrich Schütz intensiviert. Das Schlusslied nach dem Abendmahl war abwechselnd mit der Gemeinde: „Vertraut den neuen Wegen“, der Chorsatz von Michael Witt.
Es war ein würdiger Reformationsgottesdienst, der seinen schönen vertrauensvollen und hoffnungsvollen Ausdruck in dem großen gemeinsamen Abendmahlskreis fand, der sich um den Altar einfand. Das war auch der Tenor von Gemeindemitgliedern, die sich für unseren musikalischen Einsatz bedankten.
20. November - Konzert zum Abschluss des Kirchenjahres
An diesem Sonntag gestaltete die Ökumenische Seniorenkantorei ein Konzert in der St. Marien-Kirche in Reinickendorf zum Ende des Kirchenjahres. Der im protestantischen Bereich 'Ewigkeitssonntag' genannte Sonntag trifft sich im katholischen 'Christkönigsfest' in dem Gedanken an die 'Letzten Dinge'.
Da ist ein Werk wie Dietrich Buxtehudes „Das Jüngste Gericht“ für alle Interessierten ein bedenkenswertes, nachvollziehbares musikalisches Erlebnis, das man selten hören kann.
Buxtehude wirkte seit 1657 an der Marienkirche in Helsingborg, 1660 bis 1668 an der Marienkirche (auch Deutsche Kirche) in Helsingør. Am 11. April 1668 wurde er Nachfolger Franz Tunders an St. Marien in Lübeck, dessen jüngste Tochter Anna Margaretha er am 3. August desselben Jahres heiratete; dort übernahm er als „Werckmeister“ auch Verwaltungsaufgaben und die Rechnungsführung. Er führte die von seinem Schwiegervater begründete, seit 1673 Abendmusiken genannte Reihe adventlicher geistlicher Konzerte fort, die ihn als Komponisten und virtuosen Organisten bekannt und berühmt machte. Schon 1669 ließen die Kirchenvorsteher der Marienkirche Seitenemporen anbringen, die es ermöglichten, von dort zusammen mit der großen Orgel zu musizieren. 1705 legte Johann Sebastian Bach die mehr als 400 Kilometer von Arnstadt (Thüringen) nach Lübeck zu Fuß zurück, um sein musikalisches Vorbild Buxtehude zu hören, und nahm vermutlich auch Unterricht bei ihm.
'Das Jüngste Gericht', dessen barocke deutschen Texte, frei gedichtet, zunächst schwer verständlich sind, für das Publikum nachvollziehbar zu machen, ist schon allein eine Leistung. Hier gelang es dankenswerter Weise durch ein vorzügliches Solistensextett. Susanne Hammer, Susanne Wilsdorf, Judith Utke (Sopran), Alexander Schneider (Altus), Stephan Gähler (Tenor) und Tobias Hammer (Bass). Sie boten dem Publikum ein nicht nur sängerisch, sondern auch darstellerisches Szenario, um auch inhaltlich folgen zu können. Der Chor begleitete und unterstrich durch seine interpretatorischen Einsätze die imposante Komposition.
Ganz besonderen Dank können wir den uns begleitenden Instrumentalisten aussprechen:
Dietrich Knappe und Anne Kaun (Violine), Hans-Martin Meckel (Altgambe), Cornelia Witt (Tenorgambe), Annette Rheinfurth (Violone), Hans-Werner Apel (Chitarrone) und Wolfgang Flügel (Orgel) sowie unserem Leiter, Michael Witt.
Als besonderes Lob habe ich noch im Ohr: 'Bitte, singt das doch nochmal'.
11. Dezember - Gaudete in St. Ludwig
Am 3. Adventssonntag - Gaudete - gestalteten wir Gottesdienst um 12.00 Uhr musikalisch unter der Leitung von Michael Witt, an der Orgel Norbert Gembaczka.
Das Eingangslied „Wir sagen euch an den lieben Advent“ erklang im Satz von Johanna Schell.
Das Ordinarium war die „Missa Ne timeas Maria“ von Giovanni Giacomo Gastoldi (*1550 – †1622), zunächst Kapellmeister in Mantua und von 1609 bis zu seinem Tod Domkapellmeister in Mailand. Ausgangspunkt seiner Kompositionen ist die gregorianische Antiphon. Zum Offertorium sangen wir „O komm, o komm, Emanuel“ (Satz: Michael Witt).
Den Kommuniongang begleiteten die Motetten „Und unser lieben Frauen“ (Satz: Helmut Bräutigem) und „Übers Gebirg Maria geht“ (Satz: Johannes Eccard).
Das Schlusslied, das die Vorfreude auf das Weihnachtsfest jubelnd zum Ausdruck brachte, war Georg Friedrich Händels „Tochter Zion, freue dich“. Bachs Orgelchoral „Kommst du, o Heiland, vom Himmel“ beschloss den festlichen Gaudete-Gottesdienst.
Die zahlreich erschienene Gemeinde belohnte die Musiker mit anhaltendem Applaus.
1. Weihnachtsfeiertag - in St. Marien, Alexanderplatz
Der Festgottesdienst am 1. Weihnachtsfeiertag wurde musikalisch gestaltet von der Ökumenischen Seniorenkantorei mit einem Instrumentalensemble und den Solisten Susanne Hammer, Dörthe Haring (Alt), Kai Rotherberg (Tenor) und Georg Witt (Bass) unter der Leitung von Michael Witt, an der Orgel spielte Martina Kürschner.
Das Eingangslied „Lobt Gott, ihr Christen allegleich“ im Satz von Michael Praetorius erklang im Wechsel mit der Gemeinde.
Das Ordinarium war die „Missa secundi toni“ von Johann Ernst Eberlin.
Zur Einstimmung auf die Predigt sang die Gemeinde, abwechselnd mit dem Chor, „Gelobet seist du, Jesu Christ“ im Bachschen Satz.
Es folgte der Quempas von Michael Praetorius gemeinsam mit der Gemeinde.
Das Abendmahl begleitete die Kantate von Heinrich Schütz „Ein Kind ist uns geboren“.
Das Abschlusslied „O du fröhliche“ mit Chor und Gemeinde und eine feierliche Orgelimprovisation von Martina Kürschner beendeten den schönen Weihnachtsgottesdienst.