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Winkler schwingt Taktstock

Neuer Leiter für die ökumenische Seniorenkantorei

Berlin – „Im Namen deines Sohnes Jesus Christ steh uns in unseren Elend bei!“, dringt es aus dem Evangelischen Kirchenforum in der Klosterstraße 66. Die ökumenische Seniorenkantorei (ÖSK) probt unter ihrem neuen Leiter Konrad Winkler (69).

Er hat seit Januar die Nachfolge des im März 2012 verstorbenen Gründers, Domkapellmeister Michael Witt, angetreten. Kirchenmusikdirektor Winkler könnte man für zehn Jahre jünger halten. Mit viel Schwung holt er alles aus den 60 Sängerinnen und Sängern heraus. Die Altersspanne liegt zwischen 51 und 91 Jahren.

Während Winkler das „Reminiscere“ von Walter Hennig (*1903 – †1965) einstudiert, ist seine Vergangenheit zu spüren: mehrere Jahrzehnte Kantor der Niederschönhausener Friedenskirche und Kreiskantor des Kirchenkreises Berlin-Pankow. Besonders hat ihm die Jugend in diesen Jahren am Herzen gelegen. Dafür wurde er 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Die ökumenische Seniorenkantorei besteht jetzt im siebten Jahr. Die Trägerschaft haben das Erzbistum Berlin und der Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte. Chorsprecher Werner Schmidt: „Erfahrene Chorsänger, die in ihrem bisherigen Chor die Altersgrenze erreicht haben, finden unseren übergemeindlichen und überkonfessionellen Chor eine gute Möglichkeit weiter zu musizieren".

Der Chor tritt etwa gleich oft in evangelischen wie katholischen Kirchen auf. In den nächsten Monaten unter anderem in der Luisenkirche, in St. Ansgar, der St. Hedwigs-Kathedrale und in der Stiftskirche Neuzelle.

Zurzeit steht ein ökumenischer Gottesdienst in der St. Ansgar-Kirche am Hansaplatz im Mittelpunkt der Proben. Dort wird am 3. März Konrad Winkler als Kantor der ÖSK in sein Amt eingeführt. Prälat Stephan Dybowski und Super Intendent Berthold Höcker stehen dem Gottesdienst um 18 Uhr vor.

Es folgen am 10. März ein Gottesdienst mit Bischof Markus Dröge in der St. Marienkirche am Alexanderplatz und am 21. März ein Gedenken zum ersten Todestag von Domkapellmeister Michael Witt in der St. Hedwigs-Kathedrale, unterstützt von den Stimmen des Hedwigschores.

„Der Chor zieht mit“ fasst Werner Schmidt die ersten Erfahrungen zusammen. Damit spricht er das gute Echo auf die neuzeitliche Musik und auf eigene Kompositionen des Nachfolgers an. Schwerpunkt im breiten Spektrum des Chores ist die alte Musik. Dafür kann der Chor auf umfangreiche Notenbibliotheken des Domes sowie der Marienkirche zurückgreifen.

– Walter Plümpe –