Tagebuch 2023

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Die Ereignisse im Detail …


1. April, Passionsmusik »Uppsala-Passion«

uppsala-passion

Am Sonnabend den 1. April machte sich der Chor auf in die westlich von Spandau gelegene Gartenstadt Falkensee, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag begeht. 1923 entstand aus den schon wesentlich älteren beiden Dörfern Falkenhagen und Seegefeld in einem Verwaltungsakt das Dorf Falkensee, das als „Trost“ für die Isolierung vom benachbarten Spandau durch den Mauerbau nach 1961 das Stadtrecht verliehen bekam. Falkensee liegt im so genannten Speckgürtel und hat seit der Wiedervereinigung seine Bewohnerzahl annähernd verdoppelt. Zwischen den beiden Kriegen erhielt der Ortsteil Neufinkenkrug eine neue Kirche, in der wir die Uppsala-Passion aufführten.

Die Uppsala-Passion trägt diesen Namen, weil sie nur als Kopie von 1667 in Form einer Tabulatur in der Universitätsbibliothek Uppsala vorliegt. Der Komponist ist unbekannt, der Titel des Werkes lautet: ‘Historia vom Leiden und Sterben unsers lieben Herrn Jesu‘ für Soli, Chor, drei Violen und Basso continuo. Eingerahmt von zwei Chören wird die Passionsgeschichte nach Matthäus erzählt.

Nur an wenigen Stellen wird der Erzählfluß durch kurze betrachtende Elemente unterbrochen. Auch vier Choräle, vom Sopran gesungen, nehmen Bezug auf das Geschehen. Chor und Solisten werden vom Basso continuo begleitet. Klanglich sehr reizvoll begleiten 3 Violen alle Chorstücke und klingen auch rein instrumental betrachtend in der Gethsemaneszene.

Als Evangelist führte Martin Netter, Tenor, lebendig und engagiert durch die Passion. Georg Witt, Bass, sang die Jesus-Partie wohlklingend und überzeugend. Die weiteren handelnden Personen erhielten ihre Stimmen aus dem Chor, was für die einzelnen Sängerinnen und Sänger eine ungewohnte Herausforderung darstellte. Der Chor sang die Gruppen sowie die beiden Rahmenstücke im Wesentlichen gekonnt und wohlklingend. Die beiden Musikerinnen an der Orgel und dem Violoncello setzten das Fundament durch ihr konzentriertes und gekonntes Spiel. Sie waren die einzigen, die von der ersten bis zur letzten Note gefordert waren. Drei Bratschen vollendeten den Klang mit ihrer warmen Tongebung. Alles stand unter der umsichtigen Leitung von Harald Dubrowsky.

Zu Beginn sang der Chor die Motette ‘Fürwahr, er trug unsre Krankheit‘ von Melchior Franck, zum Beschluß sangen der Chor und die zuhörende Gemeinde drei Strophen des Liedes ‘O Haupt voll Blut und Wunden’.

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14. Mai, Gottesdienst in St. Joseph

Heute, zum Muttertag, ist die ÖSK in St. Joseph, Wedding, zu Gast. Während des Umbaus von St. Hedwig ist hier die Ausweichkirche der Kathedrale. Sowohl optisch als auch klanglich beeindruckt der Bau die Sängerinnen und Sänger schon während des Einsingens vor der Messe.

Von der Orgelempore singen wir unter der Leitung von Harald Dubrowsky und in Begleitung der großen Orgel, gespielt von Domorganist Marcel Andreas Ober. Die Liturgie leitet Generalvikar Kollig, der auch die Predigt hält.

  Von Beginn an bis zur Kommunion erklingt durch die Feier die Messe in C-dur für Chor und Orgel von Charles Gounod, beginnend mit den Teilen ‘Kyrie‘ und ‘Gloria‘. Nach der ersten Lesung (Apg. 8) singt der Chor mit der Orgel die doppelchörige Motette ‘Wir singen all mit Freudenschall‘ von Johann Eccard. Vor dem Evangelium (Joh. 14, 15-21) erklingt der Halleluja-Ruf der Männerstimmen, der von der Gemeinde beantwortet wird und in einem jubelnden ‘Halleluja‘ (Philipp Heinrich Erlebach) des Chores ausklingt.

Die Predigt beginnt mit der Zusage Jesu: ‘Ich bin bei dir’, die dann entfaltet und bekräftigt wird. Während der Vorbereitung zur Kommunion singt der Chor 2 Strophen des Liedes ‘Bleibe bei uns‘ (GL 325) und aus der Gounod-Messe das ‘Sanctus‘, ‘Benedictus‘ und ‘Agnus Dei’. Das ‘Dona nobis pacem’ läßt uns besonders an die Lage in der Ukraine denken, deren Präsident gerade ganz in der Nähe in Berlin zu Gast ist. Zur Kommunion singt der Chor das ‘O salutaris hostia’ aus der Gounod-Messe. Nach dem Segen erklingt vom Chor ein ‘Regina coeli’, eine Marianische Antiphon für die Osterzeit von Gregor Aichinger und als Orgelnachspiel die fulminante Toccata D-dur von Marcel Lanquetuit, für das Kantor Ober aus der Kirche Beifall erhält.

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